A-CD-FG-IH-NO-QR-TU-WX-Z

A-C

Anamnese

Ist die Erhebung der medizinischen und/oder psychologischen Krankheitsgeschichte eines Patienten.

Audiogramm

(lat. audire = hören; griech. gramma = Aufzeichnung)
Der Begriff setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort audire (übersetzt für hören) und dem griech. Wort gramma (übersetzt für Aufzeichnung). Mittels eines Audiogramms werden Ergebnisse einer Hörprüfung grafisch dargestellt. Dabei unterscheidet man zwischen Hörprüfung mit Tönen – dem Tonaudiogramm und einer Hörprüfung mit Sprache – dem Sprachaudiogramm.

Burnout

Burnout ist ein Befinden totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung einhergehend mit verminderter Leistungsfähigkeit. Aus dem Burnout-Syndrom können sich verschiedene psychische oder psychosomatische Störungen entwickeln und in ein Krankheitsbild münden. Tinnitus kann dabei eine Begleiterscheinung sein.

Bruxismus

Darunter versteht man das Knirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne bzw. das Anspannen und Verschieben des Unterkiefers im Schlaf oder bei Stress, welche Ursache für stomatognathen Tinnitus sein kann.

Cochlea

Ist ein Bestandteil des Innenohrs, wird auch Gehörschnecke genannt und ist für die Hörempfindung zuständig.

Cochlear-Implantat

Ist eine Innenohrprothese für hochgradig schwerhörige oder ertaubte Patienten. Das Implantat kann nur bei Patienten mit intakten und funktionsfähigen Hörnerv eingesetzt werden.

D-F

Depression

Eine Depression ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen oder eine zusätzlich auftretende Erkrankung bei Tinnitus, d.h. sie können sich gegenseitig verursachen und begünstigen.

Eine Depression kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen u.a. anhaltende gedrückte Stimmung, gehemmter Antrieb, Interessenverlust sowie verschiedene körperliche Symptome (z.B. Schlaflosigkeit, Appetitstörungen, diverse Schmerzzuständen).

Dezibel

Ist die verwendete (Hilfs-)Einheit zur Angabe des Schalldruckpegels. Es gibt das logarithmische Verhältnis des quatrierten Effektivwertes des Schalldrucks auf die normierte Hörschwelle bei einer Frequenz bei 1 kHz von 20 µPa an. Im Gegensatz zur Lautheit ist der Pegel eine pysikalische und keine psychoakustische Größe und objaktiv messbar. dB(A) gibt den Pegel normiert auf die Hörschwelle in den verschiedenen Frequenzbändern an.

Elektrostimulation

Durch Stimulation der Zunge, des Innenohres oder des Hörnervs mit einer Elektrode in der Nähe des Trommelfells oder des Innenohres versucht man den Tinnitus zu beeinflussen.

Entspannung

Gezielte Entspannungstechniken können bei Tinnitus eine Möglichkeit sein, wieder zu mehr Wohlbefinden zu gelangen, sowie Stress und Anspannung zu lösen. Entspannungsmethoden können z.B. Achtsamkeitsübungen, Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Hypnose, Qi Gong und Tai-Chi oder Yoga sein. Entspannungsmethoden sind ein wichtiger Bestandteil bei stationären und ambulanten Tinnitustherapien sowie Tinnitus Retraining Therapien.

Frequenz

Die Anzahl der Schwingungen je Sekunde, die bei einem Ton vorhanden sind bezeichnet man als Frequenz. Sie wird umso höher, je schneller die Teilchen schwingen.

G-I

Gehörlosigkeit

Gehörlose Menschen sind hochgradig schwerhörig, mit nur einer geringen Resthörigkeit oder von Geburt an taub. Sie können ebenso an Tinnitus leiden.

Geräusche

Geräusche haben keine exakt bestimmbare Tönhöhe und weisen eine unregelmäßige Schwingung auf. Sie können durch das Hörempfinden nicht als Ton, Tongemisch, Klang, Zusammenklang oder Klanggemisch eingeordnet werden. Unser Ohr ist mehr für die Geräuschanalyse ausgelegt als für den Empfang reiner Töne.

Gleichgewichtsorgane

Die Gleichgewichtsorgane, auch Vestibularapparat genannt, liegen im Innenohr und gehören zu den Sinnesorganen. Sie dienen der Kontrolle der Körperstellung durch Augen, Muskulatur, Nacken und Beinen und somit der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. Jede Störung des Organs löst Gleichgewichtsstörungen aus z.B. Schwindel.

Habituation

Mittels einer Habituation kann durch eine Gewöhnung an einen auslösenden Reiz, die Reaktion dessen gedämpft oder gehemmt werden.

Harmonie (Harmonisierung)

Harmonie bezeichnet einen wohltönenden Zusammenklang mehrerer Töne oder Akkorde. Bei unserer Tinnitus App Harmody wird der individuelle Tinnituston harmonisch in Einklang mit der Musik gebracht.

Hertz

Die Einheit mit der Frequenzen gemessen werden ist Hertz (Hz -> Schwingungen pro Sekunde)

Hörgerät

Ein Hörgerät ist ein Hilfsmittel, welches funktionale Defizite des Hörorgans ausgleicht. Es gibt verschiedene Hörgerätarten z.B. Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO), Ex-Hörer-Geräte (RIC), Im-Ohr-Geräte (IdO) und Hörhilfen mit Implantaten. Hörgeräte werden auch in der Tinnitustherapie eingesetzt, z.B. in Form von eingebauten Tinnitus-Maskern oder Tinnitus-Noisern.

Hörnerv

Der Hörnerv, der gleichzeitig den Gleichgewichtsnerv enthält, transportiert Informationen von Gleichgewichtsorgan und Hörschnecke zum Gehirn.

Hörsturz

Bei einem Hörsturz (idopathischer Hörsturz) oder auch Ohrinfarkt, tritt eine plötzliche Schwerhörigkeit auf, die bis hin zur Ertaubung gehen kann. Ein Hörsturz ist meist einseitig und wird fast immer von unangenehmem Ohrensausen, zum Teil auch von Schwindel begleitet.

Hörspektrum

Als Hörspektrum bezeichnet man die hörbaren Frequenzen, die i.d.R. zwischen 20 Hz und 20.000 Hz liegen. Es wird beeinflusst vom Alter, Beruf und Geschlecht und im Alter verringern sich die oberen Frequenzen auf ca. 12 kHz.

Hyperakusis

Es gibt Menschen, die jeden Schall als unangenehm laut empfinden. Hyperakusis ist eine krankhafte Geräuschempfindlichkeit gegenüber jeder Art von Schall und Lautstärke, der von diesen Menschen als sehr unangenehm empfunden wird und zu einer Überreizung des Hörsystems führt.

Infusionen

Tinnitus und auch Hörstürze können medikamentös mittels einer Infusion, die die Blutgefäße erweitern, behandelt werden. Es gibt aber keine ausreichende Studienlage, ob diese gefäßerweiternden Mittel am Innenohr ausreichend wirken. Je nach Art und Umfang des Hörschadens wird auch Kortison verabreicht.

Innenohr

Im Innenohr werden die Schallwellen in Nervenreize umgewandelt. Das Innenohr ist mit Flüssigkeit gefüllt und enthält das Hörorgan und die Gleichgewichtsorgane, d.h. dort befinden sich die Rezeptoren für das Gehör und Gleichgewicht. Es besteht aus drei Teilen: der Schnecke (Cochlea), dem Vorhof (Vestibulum) und den Bogengängen. Auf Grund seines komplizierten Aufbaus wird es auch als Labyrinth bezeichnet.

J-N

Jodeln

Hilft vielleicht nicht gegen Tinnitus, aber lenkt ab und macht Spaß (und ein bisschen Spaß muss sein :wink: )

Knalltrauma

Dabei handelt es sich um ein akutes, akustisches Lärmtrauma verursacht durch Knall, Explosion, Lärm oder in Verbindung mit einem stumpfen Schädeltrauma. Eine häufige Folge kann ein hochfrequenter Tinnitus sein.

Kognitive Therapie

Oder auch als Verhaltenstherapie bekannt ist ein Sammelbegriff für therapeutische Maßnahmen, mit dem Ziel, psychische Störungen anzugehen mittels Einstellungs- bzw. Bewertungsveränderung von Situationen und/oder Symptomen z.B. die Änderung der Einstellung gegenüber dem Tinnitus.

Lärm

Lärm (oder Krach) ist ein unerwünschtes lautes Geräusch, welches als störend empfunden wird und kann belastend oder sogar gesundheitsschädigend wirken. Ob und wie Lärm wahrgenommen wird, hängt von dem subjektiven Empfinden oder der Bewertung der Schallquelle ab. Lärm kann den Biorhythmus stören und Verursacher und Förderer von Schlafstörungen sein.

Lautstärke

Umgangssprachlich die Stärke des Schalls bzw. einen Schallereignisses. Lautstärke wird mit der psychoakustischen Größe der Lautheit gemessen. Diese gibt an wie laut eine Gruppe von Probanden ein Schallereignis beurteilt.

Als Lautstärkepegel bezeichnet man den frequenzbewerteten Schalldruckpegel in dB(A) → siehe Dezibel.

Masker, Maskierung

Masker sind sogenannte Rauschgeräte, die ein Geräusch zum Tinnitus ins Ohr spielen, um diesen zu verdecken bzw. zu maskieren. Der Masker erzeugt ein in Frequenzbereich und Pegel gleichmäßiges definiertes Rauschen, das aus Tönen verschiedener Tonhöhen besteht. Durch die Teilverdeckung des Tinnitus kann der Fokus der Betrachtung des Tinnitus verändert werden und die Wahrnehmung gehemmt werden.

Mittelohr

Eine Übertragung und Verstärkung des Schalls zur Hörschnecke findet im Mittelohr statt. Es besteht aus Trommelfell, Paukenhöhle und drei Gehörknöchelchen und wird über die Tube belüftet.

Noiser

Ein Noiser funktioniert wie ein Masker und kann in Hörgeräte-Modelle eingebaut werden. Er erzeugt ein leises Rauschen als Gegenton zum Tinnitus und das Gehirn verliert dadurch den Fokus aus den Tinnitus-Ton und dieser wird weniger wahrgenommen.

O-Q

Ohr

Mit dem Ohr, welches zwei von unseren sechs Sinnesorganen ist, werden Schall, Töne, Klänge, Geräusche aufgenommen und im Ohr befindet sich auch unser Gleichgewichtsorgan.

Ohrmuschel

Die Ohrmuschel gehört zum Außenohr und sorgt für die Verortung der Schallquelle im Raum und zur Bündelung der Schallenergie in Richtung des äußeren Gehörgangs.

Ohrenschmalz

Fachbegriff Cerumen, kann bei unsachgemäßer Reinigung zur Bildung einer Ohrenschmalzblockaden führen, was auch eine Ursache von Tinnitus sein kann.

Phonophobie

Geräuschüberempfindlichkeit, auf ganz bestimmte Geräusche mit vegetativen Reaktionen bis hin zur Panik. Reaktionen treten immer beidseitig und unabhängig von der Lautstärke der Geräuschquelle auf.

Presbyakusis

Unter Presbyakusis ist der fachliche Begriff für Altersschwerhörigkeit, die meist im Innenohr (Schallempfindungsschwerhörigkeit) beginnt.

Psychosomatik

Die Psychosomatische ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise und Krankheitslehre in der Medizin, hinsichtlich der Zusammenhänge von Körper, Psyche und sozialen Faktoren.

Sie geht mit der Annahme einher, dass sich problematische psychosoziale Bedingungen und Konflikte als organische Störungen äußern. Dabei unterscheidet man zwischen drei Beschwerdebildern:

  • ohne organischen Bezug (z.B. in Form von somatoformen Störungen)

  • mit organischem Bezug und psychischer Triggerung (z.B. Bluthochdruck)

  • und mit organischem Bezug und seelischer Überforderung (z.B. Anpassungsstörung)

Qual

Für einige Betroffene (ca. 0,5 %) wird der Tinnitus zur regelrechten Qual, einem andauernden Zustand unerträglich empfundenen Leidens.

R-T

Rauschgeräte

Ein Rauschgerät oder Rauschgenerator ist nichts anderes als ein Noiser. Das von den Geräten erzeugte gleichmäßige Rauschen (sog. Weiße Rauschen) wird als nicht störend empfunden. Die Lautstärke wird bei Rauschgeräten nur so hoch eingestellt, dass der Tinnitus weiterhin noch wahrgenommen wird (Teilmaskierung).

Schall

Unter Schall versteht man mechanische Schwingungen, die sich in Form von Schallwellen ausbreiten und zur Hörwahrnehmung führen.

Stress

Stress ist das Gefühl etwas nicht bewältigen zu können und geht einher mit gesteigertem Puls, Blutdruck, schnellerer Atmung und Muskelanspannung. Dauerhafter Stress kann ein Auslöser bzw. Ursache von Tinnitus sein.

Taubheit

Taubheit ist ein Ausdruck für einen kompletten Gehörverlust.

Therapie

Alle Maßnahmen mit dem Krankheiten, Verletzungen und Behinderungen oder seelische Traumata positiv verändert werden, bezeichnet man als Therapie oder Behandlung. Eine zuvor erlangte Diagnose gilt als Voraussetzung für eine Therapie, wobei sich eine “allgemeine” Therapie am Gesamtzustand des Patienten orientiert und eine “spezielle” Therapie auf konkrete Symptomatiken eingeht.

Tinnitus

Das Wort Tinnitus kommt aus dem lateinischen für klingeln bzw. klingen. Tinnitus umfasst unterschiedliche Formen von Hörempfindungen bzw. Ohrengeräusche, die keiner Schallquelle außerhalb des Menschen zugrunde liegen, d.h. keine Signal- oder Informationsfunktion haben. Dabei unterscheidet man zwischen akutem (kurzzeitig auftretend) und chronischen (länger als drei Monate) Tinnitus und „subjektiven Tinnitus“ (nur der Betroffenen hört das Geräusch) und relativ seltenem „objektiven Tinnitus“ (eine interne Schallquelle im Patienten liegt vor z.B. Pulsieren).

Tinnitus-Tagebuch von Harmody

In der Harmody App befindet sich das Tinnitus-Tagebuch, mit welchem man sein persönliches Wohlbefinden oder seine Belastungen in Bezug auf den Tinnitus dokumentieren kann.

Tonfinder von Harmody

Mittels des Tonfinders in der Harmody App, kann man seinen individuellen Tinnitus-Ton suchen und einstellen, damit die Musik gezielt und in Echtzeit an den Ton angepasst werden kann.

U-W

Ursachen von Tinnitus

Körperliche Ursachen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Stoffwechselstörung, z.B. Diabetes

  • Nacken- und Halswirbelsäulenverspannung

  • Zahn- und Kieferbeschwerden, wie Zähneknirschen

  • Entzündungen des Ohres

  • Autoimmunreaktionen

  • Otosklerose

  • Nasennebenhöhlenentzündungen

  • Hörsturz

  • Knall- und Explosionstrauma

  • Verletzungen des Trommelfells

  • Ohrenschmalz-Pfropf

  • Medikamente

Psychische Ursachen:

  • Stress

  • Konflikte

  • Burn-out

  • Depressionen

Seltene Ursachen:

  • Schädel-Hirn-Trauma

  • Akustikus-Neurinom (gutartiger Tumor des Hörnervs)

  • Vergiftung des Innenohrs (z. B. durch Antibiotika)

  • Morbus Menière (Erkrankung des Innenohres)

  • Multiple Sklerose

Verdeckung (Masking)

Mittels Verdeckung oder auch Maskierungseffekte genannt, werden bei einem Geräusch bestimmte Frequenzanteile nicht oder nur mit verringerter Sensitivität wahrgenommen. Darüber hinaus gibt es das Sound-Masking, wo man andere Geräusche gezielt mit natürlichen (z. B. Vogelgezwitscher) oder künstlichen (z. B. Rauschen) Geräuschen überlagert.

Vitamine

Vitamin-A-Mangel kann eine seltene Ursache für die Entstehung von Tinnitus sein.

Weißes Rauschen

Weißes Rauschen (z.B. Meeresrauschen) wird als stark höhenbetontes Geräusch wahrgenommen, mit einem konstanten Leistungsdichtespektrum in einem bestimmten Frequenzbereich. Es unterdrückt Störgeräusche und blendet Umgebungsgeräusche aus.

X-Z

Zahnarzt

Bei einer Untersuchung durch den Zahnarzt oder Kieferorthopäden kann abgeklärt werden, ob eine Okklusionsstörung (z. B. durch Kiefer- oder Zahnfehlstellungen, Bruxismus, Abrasionsgebiss oder Zahnlücken) den Tinnitus ausgelöst haben könnte. Insbesondere Zahnärzte und Kieferothopäden, welche auf CMD-Behandlungen (CMD = Craniomandibuläre Dysfunktion bzw. Kaufunktionsstörung) spezialisiert sind, sollten dafür aufgesucht werden.